Abseits des Trubels
Lázně Kynžvart (Bad Königswart) befindet sich im zentralen Teil des markanten Anstiegs zu den Höhen des Kaiserwalds. Diese Lage ist durch die geologisch junge Bruchzone der Marienbader Störung bedingt. Der Ort liegt in einer Meereshöhe von etwa 700 Metern. Der geologische Untergrund von Bad Königswart besteht aus Graniten, die in den kristallinen Mantel (vor allem Phyllite und Glimmerschiefer, untergeordnet Amphibolite) am Ende der Variszischen Gebirgsbildung eingedrungen sind. Bad Königswart ist im Gegensatz zu den drei großen bekannten nordwestböhmischen Badeorten Karlsbad, Franzensbad und Marienbad ein sehr viel kleinerer Kurort, dem deren typisches Flair eines Badeortes zwar weitgehend fehlt, doch bieten Abgeschiedenheit und die landschaftlichen Reize ihre eigenen Charme.
Seit dem 15. Jahrhundert wird über das Vorkommen von Säuerlingen im Gebiet von Königswart berichtet. Das Heilbad wurde 1822 von Reichskanzler Klemens Wenzel von Metternich auf Empfehlung von Jakob Berzelius gegründet. Dieser hatte die Quellen analysiert und sich für ihre Nutzung ausgesprochen. Die Säuerlinge von Königswart wurden 1862 offiziell als Heilquellen anerkannt. Neben dem CO2-haltigen Mineralwasser und der Anwendung von Heilerden wirken sich auch die klimatischen Verhältnisse des Bades günstig auf die Behandlungserfolge aus.
Genutzt werden für den Kurbetrieb vier Quellen aus der engsten Zone der Kynžvarter Quellenstruktur. Die balneotherapeuthischen Behandlungen umfassen sowohl innere Anwendungen, insbesondere in Form von Trinkkuren, Gurgeln und Spülungen, als auch äußere Therapien in Form von Kohlendioxidbädern. In der Nähe des Kurortes gibt es viele weitere Säuerlinge, deren individuelle Anwendung die therapeutische Kurlandschaft ergänzt.
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