Hohenstein (Vysoký kámen) bei Krásno

Die berühmten Zinnlagerstätten im Bergbaugebiet von Horní Slavkov (Schlaggenwald) - Krásno (Schönfeld) sind mit Intrusionen des Karlsbader Granitmassivs verbunden. In den letzten magmatischen Stadien wurden in den obersten Bereichen der Intrusionen flüchtige, gas-flüssige Substanzen angesammelt, die den langsam erstarrenden Granit zu Greisen umgewandelt haben. Greisen ist ein metasomatisches Gestein, bestehend aus Quarz, Topas und an Lithium reicher Glimmer, oft mit hohen Gehalten an Zinn, Wolfram, Kupfer, Arsen und Molybdän. In den unteren Bereichen der intrusiven Körper entstanden an Alkalien reiche Feldspat-Metasomatite und Alkaligranite. Ein gutes Beispiel für dieses Phänomen ist der Standort „Vysoký kámen u Krásna“ („Hohenstein bei Krásno“).

Etwa 700 m nordwestlich vom Zentrum des Bergbaustädtchens Krásno liegt eine kleine Felsformation, von der sich ein weiter Blick nach Norden und Osten öffnet. Der von verkieselten Greisen gebildete Aufschluß befindet sich am südlichen Rand der Zinnlagerstätte „Vysoký kámen“. Die Lagerstätte wurde seit Ende des 13. Jahrhunderts abgebaut, mit dem Höhepunkt im sechzehnten Jahrhundert. 1972-1989 wurden von den oberen Bereichen der Lagerstätte etwa 20.000 Tonnen Erz gewonnen. Der rekultivierte Tagebau liegt am nördlichen Hang des Hügels.

Etwa 500 m weiter westlich liegt ein großer Steinbruch, in dem Alkali-Feldspat-Granit als Feldspatrohstoff für die keramische Industrie abgebaut wird. Vom Greisenkörper wird der Granit durch eine wichtige tektonische Linie getrennt, der sogenannten Vysoký kámen- (auch Horní Slavkov-) Störung. Die Störung führt weiter in Richtung Nordwesten, über den Fuß des Berges Krudum, die Quarzwand in Sokolov, durch das Sokolover Becken bis zum Oloví-Bergbaurevier im Erzgebirge.