Der Loket-Granit und Karlsbader Zwillinge
Das Karlsbader Massiv besteht aus verschiedenen Typen von Granitgesteinen. Der Granit in Loket gehört zu den ältesten und ist mit seinen großen Feldspäten so charakteristisch, dass er als „Loket-Typ“ bezeichnet wird. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um Einzelkristalle, sondern um Verwachsungen von jeweils zwei Individuen, sogenannte Zwillinge. Die Kristalle verwachsen dabei nicht zufällig, sondern nach dem sogenannten „Karlsbader Gesetz“. Deshalb sehen sie auch immer gleich aus. Bereits 1807 beschrieb diese mineralogische Besonderheit Johann Wolfgang von Goethe in einer gesonderten Abhandlung über die Mineralien der Karlsbader Umgebung. Den Loket-Granit kann man bequem im Burghof untersuchen, wo auch einige Gänge von feinkörnigem Aplit das Gestein durchdringen.
Goethe in Loket
Den meisten Besuchern von Loket ist Johann Wolfgang von Goethe's Aufenthalt hier weniger aufgrund seiner Beschreibung der Karlsbader Zwillinge bekannt. Für sehr viel mehr Furore sorgt das einstige Werben des Dichterfürsten um die Hand der erst 19-jährigen Ulrike von Levetzow. Ausgerechnet an seinem 74. Geburtstag zerschlugen sich im Gasthof "Weißes Ross" in Loket seine Hoffnungen, denn sowohl Ulrike als auch ihre Mutter sprachen sich gegen eine solche Heirat aus. „Das Fräulein hätte noch gar keine Lust zu heiraten“, so hieß es diplomatisch. Den Schmerz dieser persönlichen Niederlage verarbeitete Goethe in seinem berühmten Liebesgedicht "Marienbader Elegien".
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