Alte Wege in Karlsbader Kurwälder

Alte Prager Straße

Alte Prager Straße wurde 1804-1811 als "Neue Kunstrasse" oder "Chaucée" erbaut. In seiner Zeit stellte sie ein echtes Wunder der Technik. Der Bau wurde von Kaiser Franz I. initiiert und überwiegend von der Staatskasse finanziert. Die Kosten sind auf 160.000 Gulden geschätzt. Große Verdienste in den Bau von der neuen Straße hatte der damalige Finanzfachmann des Hauses Habsburg und Oberstburggraf im Königreich Böhmen, Graf Johann Rudolf Chotek.

Das Grundgestein in dem Bereich zwischen der Kreuzung „U Koníčka“ und des Sattels „Na Hůrkách“ wird von zwei Granittypen des Karlsbader Granitpluton gebaut. Der Kontakt zwischen beiden Typen führt ca. 200 m von der genannten Kreuzung. In Richtung Norden kommt ein fein- bis mittelkörniger, stellenweise porphyrischer Granit (Typ „Drei Kreuze“) vor, in südlichen Bereichen ist es grobkörniger Granit der älteren Gruppe (sog. „Gebirgsgranit“).

Die Morphologie der Hänge zeigt an das Vorhandensein von Störungslinien mehrerer Richtungen, die häufig zur Entwicklung auffälliger Erosionsfurchen führt. Das Granitfundament liegt relativ flach unter der Oberfläche. Die höchste Mächtigkeit der quartären Schichten beträgt etwa 2,70 m. In vielen Stellen wurden die quartären Materiale während des Straßenbaus entfernt.

Die wunderbaren Aussichte von der Straße zum Imperial-Hügel und zum südlichen Stadtrand des Kurortes sind für mehr als 200 Jahren beliebt. 1812 trafen sich hier auch Johann Wolfgang von Goethe und Ludwig von Beethoven. Die Straße wurde zum technischen Denkmal erklärt.