Pila (deutsch Schneidmühl) befindet sich am Rande des Kaiserwaldes am Lomnický potok. Nördlich liegt der Flughafen Karlsbad, im Westen der Stausee Stanovice. Seit 1597 stand im zur Herrschaft Bečov nad Teplou gehörigen Tal des Lammitzbaches (Lomnický potok) eine Mühle, deren Existenz seit den 1620er Jahren schriftlich belegt ist. In der Steuerrolle von 1654 sind für Schneidmühl/Pila, das zum Kataster von Funkenstein (heute Háje) gehörte, sechs Beisassen, darunter drei Köhler ausgewiesen. Während der Herrschaft von Dominik von Kaunitz wurde das Dorf vergrößert. 1840 bestand es aus 92 Häusern und hatte 579 Einwohner. 1939 lebten in Pila 835 Menschen. Jetzt sind es weniger als 500.
Abb.: Pila vor 100 Jahren
Südlich von Pila wurde ab 1880 Eisenerz abgebaut. Viel größere Bedeutung hatte jedoch die Kohleförderung. Kohle wurde dort höchstwahrscheinlich bereits im 18. Jahrhundert durch Mönche des Stifts Tepl entdeckt, die ersten Abbaurechte aber in der Mitte des Folgejahrhunderts verliehen. Anfang des 20. Jahrhunderts waren auf der Lagerstätte die Bergbaubetriebe Josephi-Johanni und Bituma tätig. Die Kohle wurde dort sowohl im Tagebau (1910-1928) als auch im Tiefbau (1918-1968) gewonnen. Das Kohleflöz war durch einen hohen Gehalt (bis zu 16 %) an bituminösen Stoffen, dem sog. Montanwachs auffällig. Das Wachs wurde zur Produktion von Kosmetik und Schmierstoffen sowie von Schuhcremes und in der Grammophon- und Chemieindustrie verwendet. Die übrige Kohle diente zur Brikettenherstellung. Die Wachssiederei war in den Jahren von 1910-1968, die Brikettfabrik in den Jahren von 1929-1965 in Betrieb.
Abb.: Das Bergwerk Bituma im Jahre 1965
Abb.: Die Brikettfabrik im Jahre 1965
In 2008 2010 erhielt die Gemeinde ein Wappen, in dem u. a. auch die Bergbautraditionen gespiegelt sind.
Abb.: Gemeindewappen