Die Burg Loket (Elbogen) wurde auf einem strategischen Felsvorsprung über der Biegung des Flusses Eger erbaut. Seine Gründung wird wohl auf das 3. Viertel des 12. Jahrhunderts datiert. Von den ursprünglichen romanischen Bauten blieb namentlich die außergewöhnliche wertvolle Rotunde bestehen, des Weiteren die Grundmauern des Turmes und des Nordpalastes. Das heutige Aussehen der Burg ist im Prinzip das Ergebnis einer umfangreichen Erneuerung unter Wenzel IV., aus dem z.B. auch das sog. Markgrafenhaus hervorging. Zu einem weiteren Umbau kam es in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, der vor allem den Südpalast betraf, in dem unter der Herrschaft der Grafen von Schlick der Repräsentationssaal und das sog. Schlick-Archiv entstanden, das im Ostpalast errichtet wurde. Als äußerst nachteilig für die Burg erwies sich der Umbau der Burg zum Gefängnis, zu dem es am Anfang des 19. Jahrhunderts kam – der größte Teil der Gebäude wurde um ein Stockwerk herabgesetzt und einer der ältesten Teile der Burg, das sog. Felsgemach wurde völlig abgerissen. Im Jahre 1992 gelangte die Burg ins Eigentum der Stadt zurück und umfangreich saniert.
Abb.: Die Burg Loket
Das Gebiet wird von Karlsbader Granitmassiv gebaut, das in den Wurzeln des variskischen Gebirges, vor etwa 300 Millionen Jahren aufgefaltet, erstarrte. Nach der Abtragung darüberliegender Gesteine kam Granit bis zur Erdoberfläche. Das gesamte Granitmassiv besteht von verschiedenen Typen von Granitgesteinen. Der Granit in Loket gehört zu den ältesten und ist so charakteristisch, daß wird als Loket-Typ bezeichnet. Das Gestein ist auf den ersten Blick mit seinen großen Kristallen von Kalifeldspat auffällig. In meisten Fällen handelt es sich nicht um einzelne Kristalle, sondern um Verwachsungen von zwei Individuen, die sogenannte Zwillinge. Die Kristalle verwachsen nicht zufällig, sondern nach dem sogenannten Karlsbader Gesetz. Deshalb sie immer gleich aussehen. Nach Verwitterung und Zerfall des Granits sind die Karlsbader Zwillinge sind in Ackerböden zu finden.
Abb.: Karlsbader Zwilling im Gestein
Bereits 1807 beschrieb diese mineralogische Besonderheit in seiner gesonderten Abhandlung über die Mineralien der Karlsbader Umgebung Johann Wolfgang von Goethe. Den
Loket-Granit kann man bequem auf dem Burghof untersuchen, wo auch einige Gänge vom feinkörnigen Aplit das Gestein durchdringen.
Abb.: Karlsbader Zwilling (Originalzeichnung von J. W. Goethe)
Abb.: Aplitgang im Granit