Bergmännische Städte und Dörfer

Krásno (Schönfeld)

Die Bergstadt Krásno (Schönfeld, früher auch Synfelt) entstand an der Stelle der alten Bergarbeitersiedlung Drei Linden. Die erste Erwähnung der Stadt ist aus dem Jahre 1241, und zwar in der Chronik des englischen Chronisten Bartholomeus Angelicus.  Die ältesten erhaltenen städtischen Urkunden stammen aus den Jahren1341 und 1355. Die Besitzer des Petschauer Herrschaftsguts, Schlacko und Borsso von Riesenburg, erteilen damit das Recht auf Zinnwaage und Berggericht. Unter der Familie Pflug von Rabenstein wurde die Ortschaft 1529 zur Bergstadt. Im Jahre 1547 wurde den Rabensteins aufgrund eines von ihnen angezettelten antikatholischen Aufruhrs allerdings sämtlicher Besitz konfisziert. Am 1. September des gleichen Jahres erhob König Ferdinand I. Krásno zu einer königlichen Bergstadt und erteilte ihr ein Stadtwappen.

Abb.: Stadtwappen

In der Umgebung von Krásno befanden sich die führenden europäischen Zinnbergwerke der damaligen Zeit. In der Blütezeit zwischen 1500–1620 wurden im Kaiserwald über 40 Tausend Tonnen Zinn, d. h. etwa 2/3 der gesamten böhmischen Produktion, gewonnen. Bald danach ging die Förderung des Zinns jedoch zurück und im 19. Jahrhundert kam es sogar zu einem Verfall der gesamten Zinngießerei und zum Aufschwung der Porzellanherstellung.

Abb.: Stadtsiegel

Nach dem Zweiten Weltkrieg, der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung, Machtantritt des Kommunismus und vorübergehender Sperrung des Kaiserwaldes aufgrund der Errichtung einer Militärzone kam es zu einem beträchtlichen moralischen und materiellen Verfall der Ortschaft. Die Einwohnerzahl sank auf ein Viertel und die Anzahl der Häuser auf ein Drittel des Vorkriegsstandes. Der Zinn- und Wolframabbau in Krásno wurde erweitert. Es kam zudem zu einem kurzzeitigen Aufschwung des zerstörerischen Uranbergbaus. An der Jahrtausendwende trat ein neuer, zukunftsträchtiger Rohstoff in Erscheinung, der Keramikfeldspat, der im Tagebau Vysoký kámen abgebaut wird. Am 12. April 2007 wurde Krásno das Stadtstatus zurückgegeben.

Abb.: Der Aussichtsturm auf dem Krásenský Berg

An die Bergbautradition erinnern heute das Bergbaumuseum und zahlreiche Bergbaudenkmäler in der Umgebung. Auf dem Krásenský Berg steht ein steinerner Aussichtsturm mit äußerer, spiralförmiger Treppe. Unter dem Turm führt eines der bedeutenden technischen Denkmäler, der Floßgraben (Dlouhá stoka), ein über 24 km langer, künstlicher Kanal, der seit dem 16. Jahrhundert zum Holzflößen und zur Versorgung der Zinngruben mit Wasserkraft diente.