Burgen auf Felsen

Eger

An der Stelle der heutigen Burg ist ältere slawische Besiedlung vorgenommen, die bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts existierte. Irgendwann im Laufe des 12. Jahrhunderts beherrschten die Grafen von Vohburg das Egerland und gegliederten ihn zur nordbayerischen Marke an. Die Vohburgen wahrscheinlich auch die erste steinerne Burg errichtete, was archäologisch dokumentiert ist. Eine wichtige Rolle in der Geschichte der Burg spielte Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1125-1126 bis 1190). Er reihte die Burg Eger zu den sogenannten Königspfalzen, die er mit seinem Hof während der regelmäßigen Inspektionsreisen durch das Heilige Römische Reich besuchte. In Eger (Cheb) übernachteten die Kaiser bis 1265/1266, wenn die Burg fiel für einige Zeit Teil zur Böhmischen Königtum (definitiv in 1322).

Abb.: Burg Eger im Jahre 1790

Die politische Bedeutung der Stadt dauerte noch später, das Schloß wurde jedoch im Jahre 1394 in der Stadtmauer eingeschlossen und als eigenständige Festungseinheit verlor seine Funktion. Später war er nur minimal gepflegt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, wandte sich die Stadt in eine barocke Festung. Damals kam auch zur radikalen Änderung der Burgfestung. Während der Invasion der Franzosen 1742 wurde die Burg zerstört und dann allmählich verfiel bis heutiges Aussehen. Der „Schwarze Turm“, der Bergfried der Kaiserpfalz, mit Buckelquadern aus Basalt verkleidet, welche von berühmtem "Minivulkan" Kammerbühl (Komorní hůrka) stammen.

Abb.: Burg Eger im Jahre 1875

Die Grundlage der Burg Eger ist von Phylliten gebaut. Es sind feinkörnige, stark glimmführende, verschieferte Gesteine mit einer starken tektonischen Störung. Die Phyllite sind deutlich verkieselt, mit häufigen Quarzlinsen und -Adern. Phyllite sind oft intensive und tiefe Verwittert. Die Egerer Phyllite haben ihren Ursprung in paläozoischen Sedimenten auf dem Meeresboden. Diese Ablagerungen werden zu den Schiefern während der sog. Variszischen Faltung durch die Kollision zweier Großkontinente, Gondwana und Laurasia, vor rund 320 Millionen Jahren umgewandelt. Stellenweise sind die Phyllite mit Tone und Sande des Vildštejn-Fm. überdeckt.

Abb.: Die Burg Eger heute