Die Zinnlagerstätte Rolava (Sauersack) auf den Nordanhägen von Plochá hora (Flachberg, 936 Meter) ist die größte Lagerstätte des Greisentyps im Granitmassiv von Nejdek. Die Zinn- und Wolframerze wurden hier mit Unterbrechungen seit dem Ende des Mittelalters bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gefördert.
Die Zinn- und Wolframvererzung entsteht während der sog. Pneumatolyse. Bei diesem Prozeß werden in letzten Erstarrungsphasen des Granitkörpers bei 400-600 °C die flüchtigen Stoffe freigelegt (F, HF, Borfluoride, H2O, HCl, CO2, H2S), welche die Zusammensetzung des Granits und umliegenden Gesteinen beeinflussen. Es entstehen spezifische Mineralien wie Turmalin, Beryll, Topas usw., die mit Bor, Chlor, FLour, Lithium, Lanthaniden angereichert sind. Unter der Wirkung fluorreicher Dämpfe entsteht Greisen, ein Gestein von Quarz, Glimmer und weiteren Mineralien gebildet. Die Greisenmineralien weisen hohe Gehalte an FLuor, Lithium und einige Metalle auf.
Im Jahr 1938 hat man ein Projekt einer neuen Aufbereitungsanlage erarbeitet, um Metall für die deutsche Waffenindustrie zu liefern. Nach 1940 hat man hier zwei neue Schächte abgeteuft. Im Mai 1945 wurde die Grube vom Nationalbetrieb „Rudné und tuhové doly“ übernommen. Neue Untersuchungen und Erzanalysen führten jedoch nicht zur Wiederinbetriebnahme. Das ganze Areal wirkt öde und verlassen. Ein nahezu gespenstiger Ort mit Eisenbetonskeletten von Gebäuden, welche allmählich von der Vegetation wieder verschlungen werden.
Etwa 2 km östlich vom Grubengelände befindet sich die Mündung des Skt. Georg-Abwasserstollens, welcher zum letzten Mal während des 2. Weltkrieges erneuert wurde. Bis jetzt ist ein Betonportal aus dem Jahre 1941 erhalten. Einige Senkungen und Verbrüche zeigen den Verlauf des Stollens an der Oberfläche. Ein ständiger Abfluß der Grubenwässer bestätigt aber die Funktionsfähigkeit des Abwasserstollens.
1. Das Bergwerk Rolava während des 2. Weltkriegs
2. Ruinen des Zinnerzaufbereitunganlage der Firma Zinnbergbau Sudetenland
3. Sedimentationsbecken
4. Erzbehälter