Oáza

Die erste Konzession zum Kohlenabbau in der Gemarkung von Jenišov wurde 1806 erteilt. Eine der ersten Zechen, die Zeche Mariasorg, gründete der Joachimsthaler Kaufmann Josef Kalesanz Paulus. Anfangs wurde die Kohle saisonal bis zu einer Tiefe von 15–20 Metern in kleinen, mit Haspeln versehenen Schurfschächten abgebaut. Zum Aufschwung der Kohlenförderung haben später neue Abbautechnologien beigetragen, vor allem der Einsatz von Wasser- und Dampffördermaschinen.

Einen großen Sprung in der Entwicklung des Bergbaus bewirkte die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Chomutov-Cheb (Komotau–Eger), deren Abschnitt von Karlsbad nach Eger 1870 eröffnet wurde. Die Bahn war nicht nur ein wichtiger Abnehmer der Kohle, sondern sie ermöglichte auch deren landesweite Verbreitung. Die Blütezeit des Kohleabbaus kam um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab es 19 Bergwerke, zu deren größten die Zechen Poldi, Mariasorg, Wilhelmine und Caroli-Johanni gehörten. Mit der allmählichen Stillegung der Gruben in den 1930er Jahren stagnierte die Entwicklung der Gemeinde Jenišov. Nach dem Ende des Braunkohleabbaus blieben unauffällige Abraumhalden zurück und im Bereich des ehemaligen Tagebaus Poldi entstand der See „Oáza“.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Jenišov gehören die St.-Anna-Kapelle aus dem 19. Jahrhundert und mehrere Baumdenkmäler, darunter die Majval-Eiche (Traubeneiche, Quercus petraea) am Haus Nr. 38, die Vorel-Eiche (Stieleiche, Quercus robur) am Haus Nr. 65 sowie die Jenišov-Eiche (Stieleiche, Quercus robur) hinter dem Gebäude Nr. 68.

Abb.:

1. Sehenswürdigkeiten in Jenišov

2. Primitiver Kohlenabbau mit Hilfe von Haspel und Kübel (nach J. Jiskra, 1996)

3. Oáza – der im Bereich des ehemaligen Tagebaus Poldi entstandene See