Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt Neudek gehört der romanische Burgturm. Es handelt sich dabei der Überlieferung nach um den Rest einer Burg, die um 1300 auf einem vom Fluss Rotava (Rothau) umflossenen Granit-Felsvorsprung entstand. Der Turm war bis 1790 bewohnt. In diesem Jahr siedelte man den letzten Turmwächter samt seiner Familie wegen des schlechten Zustandes des Turms um. 1831 wurde der höchste Teil des Turms entfernt, da er abzustürzen drohte.
Die bizarre Form des Neudeker Felsens – auch Fürstennase genannt – entstand durch Verwitterung und Abtrag der weicheren Gesteinsbereiche entlang von Spalten, kombiniert mit der Erosion durch den Fluss Rotava und den Abbau des Granits durch den Menschen. Der Felsen besteht aus einem grobkörnigen, hellgrau bis leicht rosa gefärbten Granit. Die Hauptbestandteile des Neudeker Granits sind die Minerale Quarz, Feldspat (Orthoklas und Plagioklas) und Glimmer (hier vor allem der Dunkelglimmer Biotit, untergeordnet auch der Hellglimmer Muskovit).
Granite in verschiedenen Variationen sind die charakteristischen Gesteine der Region. Sie bilden den ausgedehnten Karlsbader Pluton, an den bedeutende Lagerstätten von Zinn, Eisen, Uran und anderen Erzen gebunden sind. Aus den Gängen, die das Massiv durchdringen, hat man in der Umgebung von Neudek auch Quarz und Feldspat zur Herstellung von Porzellan gewonnen. Der Granit ist ein traditioneller Naturwerkstein, der bis ins 20. Jahrhundert in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen wurde. Durch Verwitterung des Granits unter tropischen Klimabedingungen entstanden in der geologischen Zeit des Tertiärs (vor 2.6–65 Mio. Jahren) in der Umgebung von Karlsbad die hochwertigen Lagerstätten des Kaolins (Porzellanerde).
Der Neudeker Felsen wurde auch von Johann Wolfgang Goethe besucht. Auf seiner Reise von Schneeberg in Sachsen nach Karlsbad im Jahre 1786 faszinierte ihn der Felsen so sehr, dass er ihn zeichnete. Auf dem Felsen befindet sich gegenwärtig ein Denkmal des Neudeker Landsmanns Ignaz Sichelbarth (1708–1780), der als Jesuitenmissionar, Haupthofmaler und Mandarin am kaiserlichen Hof in Peking bekannt geworden ist.