Ein Bad von Weltruhm
Karlsbad gehört zusammen mit zehn anderen Kurorten zum UNESCO-Weltkulturerbe „Bedeutende Kurstädte Europas“. In der Karlsbader Quellzone sind über achtzig aktive mineralische Thermalwasserquellen dokumentiert, von denen 19 als natürliche Heilquellen im Sinne des Kurortgesetzes zertifiziert sind. Das Quellgebiet ist etwa 150 m breit und 1.700 m lang.
Die heißeste Quelle ist die Vřídlo-Quelle (Sprudel) mit einer Temperatur von 73,4 °C. Von den kleineren Quellen erreicht die Fürst-Wenzel-Quelle eine Temperatur von bis zu 66,7 °C. Die kältesten Quellen sind die Parkquelle mit höchstens 40 °C und die Schlangenquelle mit einer durchschnittlichen Temperatur von 28 °C. Grund für die niedrigeren Temperaturen ist der Zufluss von kühlerem Grundwasser. Das Thermalwasser der Stephanie-Quelle kühlt während des Aufstiegs über das 150 Meter tiefe Bohrloch bis an die Oberfläche von ursprünglich 60 °C am Grund auf 9-13 °C am Überlauf ab.
Für den Bedarf der umfassenden Karlsbader Kurversorgung wird seit den 1980er Jahren Thermalwasser aus Bohrungen bis in über 50 Metern Tiefe gewonnen. Die Schrägbohrungen ersetzen die ursprünglich flachen Fassungen der Quellen, die eine Tiefe von etwa 10 Metern nicht überschritten. Kleinere Quellen werden durch vertikale Bohrungen aus der Tiefe von 4 bis 37 Metern erschlossen. Die Bohrungen sind mit einer speziellen korrosionsbeständigen Stahlverrohrung ausgekleidet. Die Mineralausfällungen aus den heißen Thermalwässern („Karlsbader Sprudelstein“) stellen bei der Förderung der Wässer ein besondere Herausforderung da. Sie können innerhalb kurzer Zeiträume die Rohrleitungen zusetzen.
Abbildung: