Burgen auf Felsen

Hartenberg

Hartenberg liegt im südlichen Teil des bedeutenden Bergbaureviers Oloví (Bleistadt), in dem seit dem 13. Jahrhundert vor allem Bleierze abgebaut waren. Zur Entwässerung der Gruben diente der Petrus-Stollen, dessen Mundloch nur knapp über dem Pegel der Zwodau liegt, weiniger als ein Kilometer nördlich von uns. Die Erzadern schneiden die Glimmerschiefer mit unterschiedlichen Granatanteilen. Auf Granat-Glimmerschiefer steht auch Hartenberg.

Abb.: Granat-Glimmerschiefer

Abb.: Petrus-Stollen

Die Burg Hartenberg, das spätere Schloß Hřebeny, ist heute nur noch Ruine. Sie wurde wahrscheinlich noch vor dem Jahre 1200 gegründet. Seine bewegte Geschichte, die von berühmten Geschlechtern geprägt wurde (von den Adelsfamilien Hartenberg, Maleřík, Schlick, Písnic, Auersperg, usw.), aber auch zahlreiche romantische mittelalterliche Legenden und dramatischen Schicksale lockten in der Vergangenheit tausende Touristen und Besucher an.

Abb.: Hartenberg

Unter den Auerspergern war sie auch beliebtes Reiseziel von J.W. Goethe, der hier unter anderem seinen 72. Geburtstag mit bengalischem Feuer feierte, eines der Kleinode seiner weltberühmten Poesie schrieb (Elegie) und hier auch seine letzten Tage auf dem Gebiet von Böhmen verbrachte, nämlich im September 1823, als er sich nach seinem Abschied von Ulrike von Levetzow auch für immer Abschied von Böhmen nahm. Was wäre passender, als hier eine Notiz aus seinem Tagebuch zu zitieren, als er das erste Mal Burg Hartenberg erblickte: "Der erste Blick aus großer Höhe ist überraschend. Das altertümliche Schloß besteht aus Haupt- und Nebengebäuden, Altanen und Galerien, Türmen und Türmchen, Mauern und Höfen verschiedenster Formen auf dem Ausläufer eines Bergspornes, an dem drei Täler aufeinandertreffen und sich drei Flüsse vermählen… Es scheint, daß nur die uralten Rüstern, die unter ihm ein Wäldchen bilden, bis zum Schloß aufragen und damit ein fesselndes Bild entstehen lassen. ............ Es ist zu betonen, daß man mit eigenen Augen gesehen haben muß, was nicht mit Worten auszudrücken ist…"

Abb.: Der Schloßturm

Dramatische Schicksale prägten die gesamte Geschichte von Hartenberg. Häufige Eroberungen, Verwüstungen, Erdbeben und Brände, die auch in der neuzeitlichen Geschichte nach dem Jahre 1945 ihre Fortsetzung fanden, als nach der Zwangsvertreibung der letzten Herrschaftsbesitzerin, der Gräfin Franziska Kopal, das Schloßinventar nach und nach gestohlen wurde, das Schloß selbst verfiel und letztendlich 1985 mutwillig in Brand gesteckt wurde.