Alte Wege in Karlsbader Kurwälder

Der Goethe-Weg

Der Goethe-Weg lädt zu einem der anmutigsten Karlsbader Spaziergänge. Nicht nur wegen der Goethe-Büste, sondern auch wegen der schönen Landschaft am rechten Ufer und viele herzliches Dankeschönplatten direkt auf dem Felsmassiv über der Straße. Am Anfang des Weges, etwa 100 m von der südlichen Rand des Geländes des berühmten Hotel Pupp, kann man mit Wasser aus der Jelení („Hirsch“-) Quelle erfrischen. Obwohl diese Quelle nicht zur Familie der Karlsbader Heilthermen gehört, das aus einem 200 m langen horizontalen Bohrloch fließende Wasser zählt als die beste Trinkwasser in Karlsbader Kurzone.

Oberhalb der Straße kann man einen Aufschluß von grobkörnigen Biotitgranit beobachten. Dieser Granit gehört zum jüngeren intrusiven Komplex des Karlsbader Massivs („Erzgebirgsgranit“, Varietät „Jelení skok“), wird oft stark hydrothermal alteriert und sekundär umgewandelt.

Am gegenüberliegenden Ufer ist der Löwenkopffelsen erwähnenswert. Der porphyrische Biotitgranit ist dort mit jüngeren, von Nord nach Süd streichenden Gängen durchdringt. Am Kontakt beider Granite kann man stellenweise Pegmatitgänge beobachten.

Der Weg führt entlang der Kunstgalerie und weiterhin im Bereich der Auen des Teplá-Flusses bis zum Posthof. Unweit des Weges, über die Straße nach Březová, befindet sich vor dem Sanatorium Richmond der leicht zugängliche Pavillon der Quelle Štěpánka. Die Thermalwasser- und Kohlendioxid-Austritte sind in diesem Bereich seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Zusammen mit der Quelle Dorotka in einem separaten Pavillon auf dem rechten Ufer, stellen die beiden Quellen die südlichsten Vorkommen in Karlovy Vary.