Die Rote Grube (Georgspinge) ist eine riesige Pinge am so genannten Vorderen Hengst. Sie entstand an der Stelle alter Zinngruben aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die in NE-SW-Richtung verlaufende, elliptisch gestreckte Hauptpinge ist 230 Meter lang, etwa 30 Meter breit und über 20 Meter tief. Weitere kleinere Einsenkungen schließen sich der Roten Grube an.
Hřebečná (ursprünglich Hengst, später Hengstererben) wurde als Bergbausiedlung an einer reichen Zinnlagerstätte gegründet, die nach mehreren Angaben bereits im 14. Jahrhundert abgebaut wurde. Die ersten gesicherten Berichte stammen jedoch erst aus dem Jahr 1545. Zu dieser Zeit waren bereits die Pingenzüge am so genannten Vorderen Hengst (Rote Grube) bekannt und man begann mit den Arbeiten am Hinteren Hengst (die Grube Mauritius). Am Vorderen Hengst wurden Zinnerze aus 15 Hauptgängen gewonnen. Diese Greisengänge streichen NO-SW bis O-W und laufen fächerförmig im Bereich der Roten Grube zusammen. Das Zinn wurde aus ca. 60 m Tiefe gefördert, ausnahmsweise aus bis über 100 m. Neben dieser Hauptgrube waren hier im 16. Jahrhundert Dutzende von kleineren Betrieben tätig, z. B. „Neues Jahr“, „Johannes“, „Dreikönig“ und „Wildbahn“. Zur Entwässerung der Gruben dienten die Stollen „Georg“ und „Schaf“. Die Rote Grube übertrifft in ihren Maßen die bekanntere „Wolfspinge“ am Plattenberg (Blatenský vrch) und ist vermutlich die größte Pinge in Tschechien überhaupt. Neben Zinn wurde in der Umgebung der Roten Grube auch Eisenerz abgebaut, dessen Gänge sich von Bludná bis hierher fortsetzten. Im Betrieb waren die Gruben „Josef“, „Tiefer Eisenstein“ und andere.
Die meisten alten Bergwerke sind gekennzeichnet und gesichert. Seien Sie äußerst vorsichtig in ihrer Nähe!
Abb.:
1. Lage
2. Die Erzgänge am Vorderen Hengst im 19. Jahrhundert
3. Wildbahner Pinge