Plattener Graben bei Rýžovna

Eine notwendige Voraussetzung für den Abbau und die Aufbereitung von Erzen, war im 16. Jahrhundert das Vorhandensein von ausreichend Wasserkraft. Für den Antrieb von Maschinen und den Transport von Bau- und Brennholz wurden natürliche Wasserläufe genutzt, oder Kanäle und Gräben künstlich angelegt. Dies war auch im Plattener Zinnrevier der Fall, für das Blatenský příkop, ein Graben von der nördlichen Grenze des Torfmoors bei Boží Dar durch Myslivny, Ryžovna, Bludná und die nördlichen Hänge des Plattenberges bis Horní Blatná angelegt wurde. Ab Horní Blatná war der Graben eingerohrt und wurde in den Blatenský Bach geleitet. Der Graben hat seine Funktion über die Jahrhunderte behalten. Als Wasserquelle für Industriebetriebe und Löschwasser wurde er bis 1945 erhalten. 1980 wurde er zum Kulturdenkmal erklärt und im Zeitraum von 1995 bis 2011 komplett saniert. Entlang des Plattener Kunstgrabens führt ein Lehrpfad. Dieser beginnt in der Nähe von Boží Dar (Gottesgab) und hat Anschluss an den Lehrpfad zum Blatenský vrch (Plattenberg) und zur Vlčí jámy (Wolfspinge) oberhalb von Horní Blatná (Bergstadt Platten).

Rýžovna, früher deutsch Seifen, tschechisch Sejfy, entstand an der Stelle einer Bergbaueinöde, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf reichen Zinnseifen gegründet worden war. Das Zinnerz wurde durch Waschen (Seifen) der Schotterablagerungen gewonnen, in die es aus primären, an Granitintrusionen gebundenen Lagerstätten gelangte. Später richtete sich die Aufmerksamkeit des Bergbaus auf Silbererzgänge, in denen die Gruben „Glück mit Freude“ unter dem Berg Tokaniště und „Segen Gottes“ bei Háje angelegt wurden. Neben Silber hat man auch Wismut gewonnen. In den Jahren 1946–1959 wurden hier auch 1,4 Tonnen Uran gefördert.

Abb.:

Karte

„Reithalden“ nach dem Zinnseifen

Anfang des Grabens unterhalb Boží Dar