Plattener Graben

Eine notwendige Voraussetzung für den Abbau und die Aufbereitung von Erzen, war im 16. Jahrhundert das Vorhandensein von ausreichend Wasserkraft. Für den Antrieb von Maschinen und den Transport von Bau- und Brennholz wurden natürliche Wasserläufe genutzt, oder Kanäle und Gräben künstlich angelegt. Dies war auch im Plattener Zinnrevier der Fall, für das Blatenský příkop, ein Graben von der nördlichen Grenze des Torfmoors bei Boží Dar durch Myslivny, Ryžovna, Bludná und die nördlichen Hänge des Plattenberges bis Horní Blatná angelegt wurde. Ab Horní Blatná war der Graben eingerohrt und wurde in den Blatenský Bach geleitet. Der Graben hat seine Funktion über die Jahrhunderte behalten. Als Wasserquelle für Industriebetriebe und Löschwasser wurde er bis 1945 erhalten. 1980 wurde er zum Kulturdenkmal erklärt und im Zeitraum von 1995 bis 2011 komplett saniert. Entlang des Plattener Kunstgrabens führt ein Lehrpfad. Dieser beginnt in der Nähe von Boží Dar (Gottesgab) und hat Anschluss an den Lehrpfad zum Blatenský vrch (Plattenberg) und zur Vlčí jámy (Wolfspinge) oberhalb von Horní Blatná (Bergstadt Platten).

Bedeutsame Zinnlagerstätten wurden an den Hängen des Plattenbergs (Blatenský vrch, 1043 m ü.d.M.) abgebaut. Der Berg besteht aus Granit des Plattener Massivs und wird durch einen 21 Meter hohen Aussichtsturm gekrönt. Das wichtigste Bergwerk „Wolfgang“ stand bereits 1532 im Betrieb. Später wurde die Grube durch den Laurenzi-Wasserstollen unterfahren, der seit 1749 als Gemeindestollen vorgetrieben wurde.

Beeindruckende Überreste der Bergbauaktivität sind die Pingen Vlčí (Wolfspinge) und Ledová (Eispinge), die durch den kombinierten Abbau der Greisengänge Wolfgang und Georg im Tage- und Tiefbau entstanden. Die Wolfspinge ist mehr als 120 m lang, über 10 m breit und bis zu 25 m tief. Die enge Spalte in der Eispinge war ursprünglich bis 50 m tief. Heute sind es wegen der Verschüttung nur 15 m. Am Boden befindet sich Höhleneis.

Abb.:

Karte

Wolfspinge

Anfang des Grabens unterhalb Boží Dar