Die Burg Bečov (Petschau) wurde auf einem Granitfelsen in einem tiefen Tal des Flüßchens Teplá, auf seinem Zusammenfluß mit dem Bach Bečovský erbaut. Granit ist ein plutonisches Eruptivgestein, was bedeutet, daß aus einer Gesteinschmelze in mehreren Kilometern Tiefe unter der ursprünglichen Oberfläche erstarrte. Und weil sie erstarrte sehr langsam, hatten seine Einzelkomponenten (Quarz, Feldspat und Glimmer) genügend Zeit, um in relativ großen, mit bloßem Auge erkennbaren Körnern kristallisieren. Granit in Bečov gehört zum sogenannten Karlsbaden Granitmassiv.
Die erste verläßliche Erwähnung der Burg Bečov (Petschau) stammt aus dem Jahre 1349. Das Geschlecht der Herren von Ossegg, später von Riesenburg geschrieben, widmete sich dem Zinnbergbau. Im Jahr 1399 gelang es ihnen, die Gemeinde zur Stadt zu ernennen. Die Burg und umfangreiche Herrschaftsgebiete besassen diese Herren bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts. Danach wechselten die Besitzer oft. In der Zeit der Hussitenkriege wurde die Burg von dem Hussitenhauptmann Jakoubek von Vřesovice geplündert. Im Jahre 1495 kauften die Petschauer Herrschaft die Pflugs von Rabenstein, die sich weiter dem Bergbau widmeten und damit reich wurden. Seit 1624 war die Burg im Besitz der von Questenbergs. Im Jahr 1752, in dem die Kaiserin auf die Königsrechte für Petschau verzichtete, wurde diese Burg vom Geschlecht Kaunitz (Kounicové) erworben, unter dessen Herrschaft das spätbarocke Schlossgebäude mit der Brücke über dem ehemaligen Burgraben gebaut wurde. Im Jahr 1813 kaufte die ganze Herrschaft der belgische Herzog Fridrich Beaufort-Spontin. Am Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts ließ Beaufort alle Häuser am Fluss unter der Burg niederrissen und an deren Stelle einen Park errichten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Herrschaft wegen aktiver Zusammenarbeit Beauforts mit den Nazis konfisziert und an verschiedene Benutzer verteilt. Das Schloß wurde als Schule eingerichtet, der Pflugpalast und die Burg sollten zu einem Museum werden. Im Jahr 1969 übernahm das Pilsner Denkmalschutzinstitut das gesamte Schloß- und Burggelände, allmählich begann man mit der Rekonstruktion. Die Arbeiten kulminierten im Jahr 1996, als das Barockschloß festlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Zuerst wurde hier die Ausstellung der westböhmischen Gotik vorgestellt, später wurde aus den zurückerstatteten Möbeln die Schloßexposition installiert, die sich jetzt im zweiten Stock befindet, denn der ganze erste Stock ist dem "Fund des Jahrhunderts" - der romanischen Reliquie von Sankt Maurus - gewidmet.